Magersucht, Anorexia nervosa, Anorexie
Die Magersucht ist die am längsten bekannte Form einer Essstörung. Die Betroffenen fallen durch ihre extreme Gewichtsabnahme auf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erkrankung aber schon fortgeschritten und eine Therapie dringend erforderlich. Denn nicht selten hungern sich Magersüchtige zu Tode! Die Betroffenen haben eine verzerrte Wahrnehmung ihres Körperbildes. Sie sehen sich als zu dick an, obwohl sie schlank bis ausgemergelt sind. Das ist aber Ihre Wahrheit!
Um ihr Ziel zu erreichen greifen Magersüchtige zu Abführmitteln und Entwässerungstabletten, essen und trinken wenig, erbrechen das Gegessene wieder und treiben zuviel Sport.
Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten. Die Tendenz, dass immer mehr Kinder schon vor der Pubertät magersüchtig werden, ist steigend.
Erste Symptome:
Das sind die ersten Aufälligkeiten auf die Eltern achten sollten. Natürlich können auch andere Erkrankungen zu diesen Symptomen führen. Ein Gang zum Kinderarzt bringt da Klarheit. Sollte sich die Diagnose bestätigen, ist er der beste Ansprechpartner!
Im Erwachsenenalter können Partner, die Familie, Freunde oder Arbeitskollegen zunächst ein vertrauensvolles Gespräch suchen. Es ist wichtig, dass die Sorge um ihn oder sie, dem Magersüchtigen bewußt ist und er/sie weiß, dass die Umwelt die Magerheit und Veränderung zu Kenntnis nimmt. Heimlichkeiten haben so keinen Boden.
Man kann nur Hilfe anbieten! Die Entscheidung, sich helfen zu lassen, liegt beim Magersüchtigen selbst.
Es gibt viele möglichen Auslöser dieser Essstörung. Der Diätenwahn, Vorbilder wie Models oder Schauspieler, Freundinnen oder Freunde, die schlank sind oder auch Familienmitglieder, die ständig ihr eigenes Körpergewicht kontollieren und abfällig über "Dicke Menschen" reden. Auch psychische Krisen oder Veränderungen der Lebensumstände. Manchmal reicht eine Bemerkung aus, um den Stein ins Rollen zu bringen. Der Zugang zum Internet verschärft das Fortschreiten der Sucht enorm. Dort finden sich Seiten auf denen sich Betroffene gegenseitig "Tips" zum Abnehmen geben bis hin zu Wettläufen, wer am magersten ist. Das geht so weit, dass der gewinnt, der zuerst tot ist. Fotos werden gepostet, die uns Gesunde entsetzen lassen. Die soziale Bindung an andere Magersüchtige im Netz ist extrem hoch und ersetzt die normalen Beziehungen in der realen Welt.
Folgen der Erkrankung:
Weiterführende Informationen und Adressen von Beratungsstellen für Betroffene und Angehörige finden Sie unter:
Ess- Brechsucht, Bulimie
Diese Essstörung verläuft unaufälliger als die Magersucht. Denn das Ziel ist nicht extrem anzunehmen, sondern ein niedriges Körpergewicht zu halten. Sie haben ein genau festgelegtes Bild von sich und krankhafte Angst vor einer Gewichtszunahme. Meist sind es schlanke, sportliche Menschen, die an einer Bulimie leiden. Die Beroffenen kontrollieren permanent alles was sie zu sich nehmen und zählen die Kalorien. Sie mißbrauchen Abführmittel, Appetitzügler und Entwässerungstabletten. Auf der anderen Seite haben sie regelrechte Heißhungerattacken. In kurzer Zeit werden große Mengen an Lebensmitteln verzehrt und um das "Böse Verhalten" ungeschehen zu machen, wieder erbrochen. Diese Form von Bulimie nennt sich "Purging-Typ".
Der "Non-Purging-Typ" erbricht nicht, sondern ist körperlich sehr aktiv, betreibt extrem viel Sport und hungert, um schlank zu bleiben.
Purging: Das englische Wort steht für Abführen, Säubern, Entfernen und beschreibt damit das bewußt herbeigeführte Erbrechen.
Spätfolgen:
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Esssucht, Binge-Eating-Störung
Hier zeigt sich die Störung des Essverhaltens in Fressattacken. Unkontroliert werden große Mengen an Lebensmitteln in kurzer Zeit hinuntergeschlungen. Es wird aber kein Erbrechen herbeigeführt und es findet kein Medikamentenmißbrauch, statt um das Verhalten ungeschehen zu machen. Die Scham der Bertoffenen ist groß! Sie haben keine Kontrolle über sich und können die Fressatacke nicht stoppen.
Merkmale:
Spätfolgen:
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Orthorexia nervosa
Diese Esstörung wurde 1997 von Dr.Steve Bratman zum erstenmal beschrieben. Sie ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht und anerkannt. Der Kern dieser Essstörung liegt darin, sich zwanghaft gesund zu ernähren und/oder das Essen an Ideologien und ethische Wertvorstellungen zu koppeln. Weicht man vom Pfad ab, setzten große Scham und Gewissenbisse ein. Die Gedanken kreisen nur um diese eine richtige Ernährungform. Menschen, die sich anders ernähren, werden beschimpft und versucht zu missionieren, um sie auf die vermeintlich richtige Seite zu ziehen. Das führt nicht selten zu sozialer Isolation.
Vorallem zu einseitige Ernährungideologien bergen die Gefahr von Mangelernährung.
Folgeschäden:
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